Sanierung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum

BAUTAFEL

Projekt
Sanierung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum
Bauherr
DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH
Nutzer
Deutsches Bergbau-Museum Bochum,
Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
Projektleitung
Projektbüro DBM 2020
Projektsteuerung

Ernst & Young Real Estate GmbH

Architekt
DBCO GmbH
Auftragnehmer
Bäumer GmbH
Systemberater
ETEX Building Performance GmbH, Ratingen, Geschäftsbereiche Siniat und Promat
Produkte
Betonertüchtigung im Deckenbereich mit PROMATECT®-H nach Promat-Konstruktion 480;
Tragwerskbekleidungen mit Flamtex A1-Formteilen;
180° Projektionswand (Durchmesser: 24 m, Projektionsfläche: 60 m²) mit LaCurve
Baujahr
2018
Fotograf
Etex Building Performance GmbH, Ratingen

Systemlösungen im Zusammenspiel von Siniat und Promat


Von 2016 bis 2019 wurde das Deutsche Bergbau-Museum Bochum einer umfassenden Sanierung und Neugestaltung unterzogen. Die Modernisierung des in Teilen aus den 1940er Jahren stammenden Gebäudes, stellten besondere Anforderungen dar. Etex Building Performance GmbH, vertreten durch Siniat und Promat, präsentierte innovative Lösungen mit Flamtex A1-Brandschutzplatten und Betonertüchtigungen mit PROMATECT®-H.

Diese fachkundigen Maßnahmen gewährleisteten den Projekterfolg und vereinten Denkmalschutz mit modernsten Brandschutzanforderungen, was zu einem eindrucksvollen Gesamtergebnis führte. Die Kompetenz von Etex Building Performance GmbH, die im Zusammenspiel von Siniat und Promat zur Geltung kam, ermöglichte eine nahtlose Integration und trug zur erfolgreichen Revitalisierung des Museums bei.


Eindrucksvolle Sanierung und Neukonzeption des Deutschen Bergbau-Museums Bochum

Schon von weitem sichtbar und wegweisend ist das Fördergerüst der ehemaligen Zeche Germania (Dortmund-Marten), welches mit einer Höhe von 71,4 m, das größte Objekt in den Ausstellungsbeständen des Deutschen Bergbau-Museums Bochum ist. In den Jahren 2016 bis 2019 wurde das Museum saniert und neu konzipiert. Ein straffer Zeitplan für das umfassende Projekt.

Das Ergebnis führt die Besuchenden über vier Rundgänge durch eine beeindruckende Informations- und Zeitreise der Themenwelten Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst. Das 1930 gegründete Museum steht unter Denkmalschutz und die Gebäudesubstanz entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Hinzu kommen aktuelle Brandschutzvorgaben, die erfüllt sein wollen. Ein Aufeinandertreffen unterschiedlichster Parameter, die viel Know-how und Lösungskompetenz erfordern.

Integrierte Lösungen für Herausforderungen

Eine besondere Herausforderung des Sanierungsprojektes stellte dabei der heutige Eingangsbereich im Erdgeschoss dar. Als Ausgangspunkt in die Rundgänge ist der weitläufige und großräumige Bereich die zentrale Anlaufstelle des Museums. Große Teile der Beton-Bewehrung im Deckenbereich sowie der Tragwerkskonstruktionen waren brandschutztechnisch aufzuwerten.

Brandschutzlösung für Stahltragwerke: Flamtex A1 von Siniat

Die Etex Building Performance GmbH konnte hier mit ihren beiden Geschäftsbereichen Siniat (Spezialist für Trockenbausysteme) und Promat (Experte für den bautechnischen Brandschutz) ineinandergreifende Systemlösungen anbieten. Ein sehr großer Vorteil war dabei der problemlose, interne Abstimmungsprozess zwischen den beiden Technikabteilungen und dem Siniat Außendienst vor Ort sowie dem verarbeitenden Trockenbau-Unternehmen.

Um die Stahltragwerkskonstruktionen und -brücken brandschutztechnisch zu ertüchtigen, erfolgte eine Bekleidung mit der Brandschutzplatte Flamtex A1 von Siniat, je nach Anforderung über Metallunterkonstruktionen oder Knaggentechnik. Die Materialdicke zur fachgerechten Bekleidung ist abhängig vom U/A-Wert und wurde für die Flamtex A1-Platte mit 20 mm ermittelt.

Die Flamtex A1 ist eine Spezial-Brandschutzplatte mit Vliesarmierung und nach der Baustoffklasse A1, als nicht brennbar klassifiziert.

Zur sauberen und schnelleren Montage wurden die Flamtex A1 Bekleidungen als gefräste Formteile im Werk vorgefertigt, vor Ort geklammert und verschraubt und mit einem Montagelift in einer Höhe von ca. 6 m montiert. Ein weiterer Vorteil bei vorgefertigten Formteilen ist, dass auf einen Kantenschutz verzichtet werden kann, was zusätzlich die sonst erforderlichen Spachtel- und Schleifgänge einspart.

Darüber hinaus wurden, in Abstimmung mit der Projektleitung, Sonderlösungen mit der Flamtex A1 ausgearbeitet, wie z. B. Formteile für die Führungen und Durchführungen der Strom-, Media- und sonstigen Versorgungsleitungen.

Zuverlässiger Brandschutz und Stabilität

Die Betonertüchtigung im Deckenbereich wurde mit den bewährten PROMATECT®-H-Platten nach Promat-Konstruktion 480 durchgeführt. Die zementgebundene Calciumsilikat-Brandschutzplatte PROMATECT®-H ist selbsttragend, mechanisch hoch belastbar und weist eine hohe Oberflächenhärte auf. Bei der Promat-Konstruktion 480 werden fehlende, schlechte oder schadhafte Betonüberdeckungen mit PROMATECT®-H, direkt oder über eine Streifenunterkonstruktionen geschützt. Unter der Voraussetzung, dass die kritische Stahltemperatur der Bewehrung Tcrit = 500 °C einzuhalten ist, ersetzt eine 10 mm dicke PROMATECT®-H-Platte hinsichtlich des Erwärmungsverhaltens 20 mm Betondicke, das heißt im Verhältnis 1:2.

Final wurde die neu entstandene Deckenbekleidung mit PROMATECT®-H an die Flamtex A1 Tragwerksbekleidungen angeschlossen. So ergab sich ein homogenes Bild, das den geforderten Denkmalschutz und Brandschutz mit dem Feuerwiderstand F 90 optimal vereint.

180° Projektionswand: Herausragende Konstruktion und kreative Lösungen

Eine weitere große Herausforderung war die 180° Projektionswand, welche im heutigen Forum den Wandel der Zeit und den Umgang der Menschen mit den Ressourcen digital aufzeigt. Die konkave Projektionswand mit einem Durchmesser von 24 m und einer Fläche von 60 qm, prägt anschaulich den Eingangsbereich.

Durch die Raumarchitektur konnte die Wandkonstruktion nur im Boden befestigt werden, wofür der verarbeitende Fachbetrieb Bäumer eine perfekte Lösung ausarbeitete. Verstärkte UA-Profile wurden im verringerten Abstand entlang des Halbkreises im Boden verankert. Auf Grund der fehlenden Deckenanbindung wurden die UA-Profile oben mit einer in der eigenen Schreinerei konstruierten und produzierten Holzeinfassung zur Sicherstellung der Formgebung fixiert. Die Flächenbekleidung für die außergewöhnliche Konstruktion wurde mit der besonders dünnen und biegsamen Gipsplatte LaCurve von Siniat realisiert. Auf Grund ihrer Beschaffenheit und hervorragenden Produkteigenschaften konnte die LaCurve vor Ort an die Rundung problemlos angepasst werden. Zur finalen Montage wurde sie verschraubt und geklammert.

Um die geforderte schatten- und streifenfreie Projektionsfläche ohne Fehlstellen zu erhalten, wurde die Grund- und Standardverspachtelung (Q1 und Q2) der LaCurve Konstruktion mit Siniat Pallas fill B durchgeführt. Die schnell und sicher verarbeitbare Spachtelmasse bildete die Basis für das abschließende Finish mit Pallas easy in der Qualitätsstufe Q4. Die so entstandene absolut glatte Oberfläche bietet jetzt einen hervorragenden Untergrund für eine ungetrübte Film- und Bildprojektion über die gesamte Spannweite.

Durch die abgestimmten Produkte, dem je nach Bedarf erforderlichen Vorfertigungsgrad und der einfachen Verarbeitung von Formteilen, Zubehör und Spachtelmassen konnte neben dem Zeitplan auch der vorgegebene Kostenrahmen problemlos eingehalten werden.

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